Entwicklungstrends des Metaverse und der Infrastruktur

Entwicklungstrends des Metaverse und der Infrastruktur

In letzter Zeit wird viel über das Metaverse diskutiert. IT-Giganten nennen es das Internet der Zukunft. Doch die Ideen, wie diese Zukunft aussehen soll, sind unterschiedlich.

In diesem Beitrag klären wir, was das Metaverse ist, wie Ideologen und große Unternehmen es sehen, welche Prototypen von 3D-Welten bereits verfügbar sind und wie die IT-Infrastruktur für das „Internet der Zukunft“ aussehen sollte.

Was ist das Metaverse?

Es gibt keine einzige, einfache Definition für das Metaverse. Bis jetzt gibt es nur verschiedene Ideen.

So bezeichnet beispielsweise der Hauptideologe des Metaverse, der Risikokapitalanleger Matthew Ball, das Metaverse als ein Netzwerk virtueller 3D-Welten, die in Echtzeit dargestellt werden und von einer unbegrenzten Anzahl von Benutzern gleichzeitig und mit Präsenz voll wahrgenommen werden können.

Meta (die Aktivitäten des Unternehmens wurden in der Russischen Föderation als extremistisch eingestuft) definiert das Metaverse als eine Reihe virtueller Räume, die Nutzer gemeinsam gestalten und erkunden können, während sie sich physisch an verschiedenen Orten befinden.

Trotz der unterschiedlichen Definitionen ist die allgemeine Idee des Metaverse im Grunde genommen dieselbe: eine einzige virtuelle 3D-Umgebung, die in Echtzeit funktioniert.

Diese Umgebung sollte aus 3D-Welten bestehen. Zur Interaktion mit den Welten werden Nutzer Avatare verwenden — ihre eigenen digitalen Kopien. Diese Avatare können alles Mögliche sein, von realistischen Porträtabbildungen bis hin zu Märchenfiguren mit Schweif und Flügeln. Avatare werden in der Lage sein, alle bekannten sozialen Interaktionen durchzuführen: lernen, kommunizieren, arbeiten, einkaufen, spielen und gestalten.

Darüber hinaus geht das Metaverse davon aus, dass die virtuelle Welt mit der realen Welt vernetzt ist. So können die Nutzer zum Beispiel reale Gegenstände (z.B. Kleidung, Möbel, Haushaltswaren) virtuell kaufen, mit Kollegen in der virtuellen Realität Arbeitsbesprechungen durchführen und Sport treiben.

Allgemein ausgedrückt ist das Metaverse die Zukunft des Internets.

Das Metaverse nach Matthew Ball

Matthew Ball hat bereits 2020 sieben Grundprinzipien des Metaverse formuliert:

  • Es sollte ununterbrochen sein, ohne Pausen oder Nachladungen.
  • Es sollte in Echtzeit und synchron für alle existieren.
  • Es sollte keine Beschränkungen für die Anzahl der Nutzer geben. Gleichzeitig sollte jeder Nutzer ein Gefühl der persönlichen Präsenz haben.
  • Es sollte eine funktionierende, interne Wirtschaft haben. Menschen sollten im Metaverse nicht nur Geld ausgeben, sondern auch Geld verdienen, ihr eigenes Unternehmen gründen, investieren und verkaufen können.
  • Es sollte das reale und das virtuelle Leben miteinander verbinden. Das Metaverse sollte die Realität ergänzen, nicht eine Alternative zu ihr sein.
  • Es sollte den Nutzern Datenkompatibilität bieten. Wenn ein Nutzer in einem Spiel Kleidung für seinen Avatar gekauft hat, sollte er die gleiche Kleidung auch in einem anderen Spiel verwenden können.
  • Inhalte sollten jedem Urheber oder Hersteller von Inhalten offenstehen, vom einfachen Amateur bis zum großen Unternehmen.

In einem weiteren Aufsatz, der im Sommer 2021 verfasst wurde, erklärt Matthew Ball, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, bis sich das wahre Metaverse entwickelt, und nennt acht wichtige „Aktivatoren“, an denen sich die Entwicklung ablesen lässt.

Entwicklungstrends des Metaverse und der Infrastruktur
Die Hauptaktivatoren des Metaverse, nach Matthew Ball
  1. Hardware. Physische Technologien oder Geräte für den Zugriff, die Interaktion mit oder der Entwicklung des Metaverse. Zu dieser Kategorie gehören Endnutzergeräte (VR Headsets, kinästhetische Handschuhe, mobile Geräte) und komplexe Geräte zur Erstellung von VR und AR Umgebungen (industrielle Kameras, Tracking-Systeme).

Darin sind jedoch nicht die Geräte für den Aufbau und die Wartung der Infrastruktur des Metaverse, Server, Prozessoren, Netzwerkgeräte usw. enthalten. Matthew Ball ordnet diese einer anderen Kategorie zu.

Die Hardware sollte es den Nutzern ermöglichen, vollständig in virtuelle Welten einzutauchen. Einige solcher Geräte gibt es bereits, etwa VR Headsets. Der Fortschritt hört jedoch nicht auf und viele Projekte sind in Arbeit. Meta entwickelt zum Beispiel seit sieben Jahren Handschuhe, die taktile Empfindungen wiedergeben. Die Entwicklung echter Hardware für das Metaverse erfordert jedoch noch jahrelange Entwicklungsarbeit. Alle derzeit verfügbaren VR Geräte sind recht schwerfällig, unbequem und noch nicht in der Lage, ein vollständig interaktives Erlebnis zu bieten.

  1. Networking. Um virtuelle Umgebungen in Echtzeit für eine unendliche Anzahl von Nutzern verfügbar zu machen, ist eine enorme Netzkapazität erforderlich. Das Netzwerk sollte eine große Bandbreite und eine schnelle, praktisch verzögerungsfreie, dezentralisierte Datenübertragung bieten.

In diesem Zusammenhang sind sowohl die Geschwindigkeit als auch die Bandbreite der Backbone-Datenübertragung und der der letzte Übertragungsschritt von Bedeutung. Die zweite Aufgabe wird wahrscheinlich durch die 5G-Technologien erfüllt, die derzeit aktiv entwickelt werden.

  1. Compute. Zu dieser Kategorie gehören Server, Chips, Prozessoren und alle weiteren Technologien, die hohe Rechenkapazitäten bieten.

Das Metaverse wird leistungsstarkes Edge Computing, Datenabstimmung und -synchronisation, KI Computing, Bewegungserkennung und vieles mehr erfordern. Dafür sind moderne und fortschrittliche Geräte notwendig.

  1. Virtuelle Plattformen. Das sind die 3D-Welten, die Nutzerinnen und Nutzer erschaffen und erkunden können, Welten, in denen sie miteinander kommunizieren, an verschiedenen Events teilnehmen und Gegenstände kaufen und verkaufen können.

Prototypen solcher Welten gibt es bereits in Form von Multiplayer-Spielen — mehr dazu später. Echte virtuelle Plattformen werden sich jedoch von herkömmlichen Spielen dadurch unterscheiden, dass sie über ein großes Ökosystem von Entwicklern verfügen, die den größten Teil der Inhalte der Plattform erstellen und den größten Teil der Einnahmen erhalten werden. Mit anderen Worten sollten sie viel weniger zentralisiert und eingeschränkt sein als derzeitige Systeme.

  1. Datenaustauschstandards und -werkzeuge. Dazu gehören diverse Dienste, Protokolle, Formate und Technologien, die als Standards der Interaktion innerhalb des Metaverse dienen und eine Möglichkeit zur ständigen Verbesserung bieten werden. Diese ermöglichen die Übertragung verschiedener Elemente aus einer 3D-Welt in eine andere, bieten direkte Kompatibilität und legen Entwicklungsregeln innerhalb virtueller Plattformen fest.
  1. Zahlungsdienste. Das Metaverse sollte eine eigene Währung und eigene Zahlungsprozesse haben. Dieses digitale Geld sollte jedoch mit echtem, nicht-digitalem Geld verbunden werden.

Derzeit wird diese Aufgabe von Kryptowährungen und Blockchain-Technologien übernommen. Höchstwahrscheinlich werden sie das wichtigste Zahlungsmittel im Metaverse werden.

  1. Metaverse-Inhalte, -Dienste und -Assets. Hierbei handelt es sich um alles, was mit der Erstellung, dem Verkauf, dem Wiederverkauf, der Aufbewahrung, dem finanziellen Schutz und der Verwaltung von Vermögenswerten (virtuelle Güter und Kryptowährung) zusammenhängt. Alles wird auf die eine oder andere Weise mit Nutzerdaten zu tun haben. Daher werden Dienste und Einrichtungen benötigt, die dem Metaverse dienen, aber nicht in virtuelle Welten integriert sind.
  1. Benutzerverhalten. Damit das Metaverse so entstehen kann, wie man es sich heute vorstellt, muss es einen Bedarf dafür geben. Ohne Nutzerbedarf wird in virtuellen Diensten und 3D-Welten nichts funktionieren.

Die Bedürfnisse, Gewohnheiten und Interaktionen der Nutzer mit der digitalen Welt und Technologie ändern sich allmählich. In vielen Bereichen des Lebens sind die Menschen bereits online. Aber für das Metaverse muss der Übergang noch weiter gehen — in die virtuelle Realität.

Das Metaverse aus der Sicht von IT-Giganten

Die Vorstellungen der großen IT-Unternehmen ähneln weitgehend denen von Matthew Ball. Trotzdem hat jeder eine andere Vorstellung von der Zukunft des Metaverse.

Meta stellt zum Beispiel die Kommunikation der Menschen miteinander in den Vordergrund. Das Metaverse wird uns alle verbinden und es uns ermöglichen, unsere Freunde aus verschiedenen Teilen der Welt zu sehen, an Online-Veranstaltungen teilzunehmen, Fernsehshows zu sehen, gemeinsam zu spielen und so weiter. Zu diesem Zweck entwickelt das Unternehmen aktiv die Horizon-Plattform weiter — mehr dazu später.

In seinem Vortrag zeigte Mark Zuckerberg Hologramme von glücklichen Menschen, die gemeinsam Konzerte besuchen, einkaufen gehen und Schach, Tischtennis und Sport spielen. Natürlich ging es bei der Präsentation nicht nur um Unterhaltung, sondern auch um Arbeit. Die wichtigste Botschaft war jedoch, dass die Menschen im Metaverse mehr Möglichkeiten haben würden, live miteinander zu kommunizieren, was zu einer interaktiven Erfahrung beitragen würde.

Das Metaverse von Mark Zuckerberg ist mit einem sozialen Netzwerk in der virtuellen Realität vergleichbar.

Microsoft hingegen konzentriert sich auf das Unternehmensumfeld, digitale Kopien von Dingen und die Interaktion mit ihnen. Das Metaverse ist hier der realen Welt nachempfunden, ohne Metas Fantasie-Avatare.

Microsofts Metaverse-Konzept beruht hauptsächlich auf der Idee des digitalen Zwillings, der aus der IoT-Welt stammt. Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass wir in Zukunft im Metaverse in der Lage sein werden, alles Reale im Geschäftsumfeld digital abzubilden und zu überwachen: Lagerhäuser, Geschäfte, Fabriken oder andere Einrichtungen.

Die Nutzer des Metaverse werden in der Lage sein, in der virtuellen Umgebung ein Unternehmen zu führen, Projekte zu erstellen und neue technologische Lösungen zu entwickeln.

Während das Metaverse von Meta ein soziales VR Netzwerk ist, handelt es sich bei dem von Microsoft eher um eine 3D-Version von Microsoft Office mit mehr globalen Aufgaben.

Nvidia hat ein ähnliches Konzept wie Microsoft erstellt. Das Unternehmen setzt auch auf die Idee der digitalen Zwillinge und entwickelt aktiv Omniverse, eine Modellierungs- und Designplattform, auf der Nutzer digitale Kopien von realen Dingen in der virtuellen Realität erstellen können.

Im Gegensatz zu Microsofts Konzept gibt es bei Omniverse jedoch Avatare. Benutzer können intelligente virtuelle Assistenten erstellen, um die Entwicklung zu beschleunigen.

Omniverse baut auf der Open-Source-Technologie Universal Scene Description von Nvidia auf, die das Unternehmen 3D-HTML nennt. Die Schöpfer sehen Omniverse als Prototyp des Metaverse und bezeichnen es als die 3D-Version des Webbrowsers.

Sie sehen das künftige Metaverse als ein 3D-Internet mit der breitestmöglichen Nutzererfahrung.

So sind sich die meisten Unternehmen, die über das Metaverse diskutieren, in einem Aspekt einig: Es wird eine globale, allgegenwärtige, dezentrale Umgebung sein. Benutzer werden in der Lage sein, verschiedene Aufgaben zu lösen und zu miteinander zu interagieren, während sie in der virtuellen Realität vollständig eingetaucht sind.

An vollwertigen Metaversen mit vollständiger Immersion und nicht nur teilweiser Nutzung von AR und VR wird jedoch noch gearbeitet.

Welche Prototypen des Metaverse gibt es bereits?

1. Spiele

Dieser Bereich war der erste, der sich in Richtung Metaverse bewegte.

Fortnite ist wahrscheinlich das bekannteste Beispiel dafür, wenn es um das Metaverse geht. Es ist ein massives Multiplayer-Online-Videospiel, das von Epic Games im Jahr 2017 veröffentlicht wurde.

Aber es ist längst nicht mehr nur ein Spiel: Die Nutzer können Avatare erstellen, miteinander kommunizieren, an Online-Events teilnehmen und ihre eigenen Inhalte erstellen.

Fortnite hat einen kreativen Modus, in dem Spieler eine Insel erstellen und darauf ihre eigenen Spiele entwickeln können, einschließlich ihrer eigenen Dekorationen und Regeln. Darüber hinaus können andere Nutzer diese Spiele spielen, sie bewerten und die Schöpfer finanziell unterstützen.

Eines der bemerkenswertesten Events des Jahres 2020 war das Online-Fortnite-Konzert von Travis Scott. Das war ein wirklich episches Ereignis. Über 27 Millionen Nutzer nahmen daran teil.

In Fortnite finden häufig verschiedene Filmvorführungen statt. Nutzer können Filme und Fernsehsendungen mit ihren Freunden ansehen. Am 26. Mai 2020 wurde zum Beispiel eine Filmnacht mit den beliebtesten Filmen von Christopher Nolan veranstaltet.

Im Sommer 2021 erschien das erste realistische Fahrzeug im Spiel — eine real steuerbare digitale Kopie des Ferrari 296 GTB, des ersten digitalen Zwillings in der Welt des Spiels.

Es gibt noch weitere ähnliche Online-Spiele: Roblox, VRChat, Sandbox und Decentraland. In diesen Spielen können Nutzer ebenfalls Avatare erstellen und ihre eigenen 3D-Welten aufbauen. Gleichzeitig können sie ihre Kreationen zu Geld machen. Im Gegensatz zu Fortnite geht es bei diesen virtuellen Plattformen mehr um die Erstellung von Inhalten als um Spiele.

Sandbox und Decentraland verfügen sogar über ihre eigene Ethereum-basierte Währung. Sie bieten die Möglichkeit, NFTs auf anderen Plattformen zu kaufen und zu verkaufen. Beide Plattformen nennen sich bereits Metaverse. Natürlich handelt es sich derzeit nur um Prototypen.

Trotz der kommerziellen Ausrichtung dienen all diese Plattformen hauptsächlich der Unterhaltung. Der VR Raum kann aber auch für andere Dinge als Spiele genutzt werden.

2. E-Commerce

Die VR Umgebung kann genutzt werden, um verschiedene physische Dinge zu zeigen und zu verkaufen. Es gibt bisher zwar nur wenige solcher Beispiele, aber es gibt bereits die ersten Prototypen.

Das Modehaus Balenciaga zum Beispiel hat ein Spiel entwickelt, um seine Herbstkollektion zu präsentieren — Afterworld: The Age of Tomorrow.

Die Nutzer konnten eine der Figuren auswählen und die virtuelle Welt erkunden. Auf dem Weg sahen sie viele fotorealistische Stücke aus der Modekollektion. Jeder Artikel wurde so originalgetreu wie möglich nachgebildet. Dabei konnten die Artikel der Kollektion sowohl in einer statischen Position als auch in Bewegung betrachtet werden.

Zur Erstellung digitaler Kopien der Gegenstände wurden moderne Motion-Capture-Technologien eingesetzt. So ist es den Entwicklern gelungen, komplexe Elemente wie reflektierende Gläser, dünne Absätze und filigrane Designelemente absolut realistisch darzustellen. Das Ganze kann in 360° betrachtet werden.

Balenciaga erklärte, dieses Projekt sei der erste Schritt der Modeindustrie in Richtung Metaverse. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass sich der VR Raum hervorragend für Modeshows eignet, und viele Modehäuser werden in naher Zukunft ähnliche Projekte ins Leben rufen.

3. Fitness

Die Sportindustrie beginnt ebenfalls, VR Technologien zu nutzen. Die Plattform Supernatural ist ein solches Beispiel. Sie ist ein besonderer Dienst für Fitness in der virtuellen Welt. Ein VR Headset ist alles, was ein Nutzer braucht, um ein komplettes Workout durchzuführen.

Die Nutzer boxen, machen Dehnübungen, meditieren und machen Ausdauertraining. In den Workouts können die Nutzer auch einen persönlichen virtuellen Trainer und eine Umgebung auswählen, in der sie Sport treiben. So kann man auf dem Gipfel des Machu Picchu oder sogar auf dem Mars meditieren.

Außerdem kann Spotify mit Supernatural verbunden werden, sodass man zu seiner Lieblingsmusik trainieren kann.

4. Virtuelle Veranstaltungen und Arbeitskonferenzen

Virtuelle Räume sind perfekt für Online-Events. Wir haben bereits die Konzerte und Filmvorführungen von Fortnite erwähnt. Es gibt jedoch auch spezielle Plattformen für solche Veranstaltungen.

So ist zum Beispiel AltspaceVR eine Plattform für Online-Meetings und -Veranstaltungen. Hier können eigene Avatare erstellt und eigene 3D-Welten erschafft werden, Nutzer können sich mit Freunden treffen und gemeinsam verschiedene Events organisieren.

Spatial ist eine weitere, ähnliche Plattform. Hinsichtlich der Funktionalität gleicht sie AltspaceVR, doch während AltspaceVR den Schwerpunkt auf Kommunikation legt, richtet sich diese Plattform auf größere Events und Online-Ausstellungen. Abgesehen von 3D-Welten und Online-Events können Spatial-Nutzer ihre eigenen Galerien erstellen und NFT Ausstellungen organisieren. NFTs können verkauft werden, auch an andere Plattformen.

Diese Plattform nennt sich bereits Metaverse. Natürlich handelt es sich auch hier nur um einen Prototyp.

Beide Plattformen können für Sitzungen genutzt werden. Dafür gibt es aber auch einen besonderen Dienst — Horizon Workrooms. Das ist ein Meta-Produkt, das sich derzeit im der Betatest-Phase befindet. Mit diesem Dienst können Kollegen in einem virtuellen Raum zusammenarbeiten und Arbeitsthemen so interaktiv wie entsprechend möglich diskutieren, obwohl sie weit voneinander entfernt sind.

Die Plattform verfügt über viele nützliche Funktionen:

  • Hand- und Tastatur-Tracking: Sie können Ihre Tastatur und Ihren Desktop in die virtuelle Realität bringen.
  • Freigabe Ihres Bildschirms für andere Benutzer.
  • Integration von Videoanrufen: Sie können mit einem VR Headset und über einen Standardanruf eine Verbindung zu einem virtuellen Raum herstellen.
  • Ein virtuelles Whiteboard, auf dem die Teilnehmer der Sitzung schreiben, verschiedene Dateien von ihren Computern anfügen können, und viel mehr.
  • Der virtuelle Raum wird entsprechend den Bedürfnissen der Nutzer konfiguriert.

In einem virtuellen Raum wie diesem ist es viel bequemer, zusammen an Projekten zu arbeiten, als durch gewöhnliche Videoanrufe.

Meta entwickelt Horizon aktiv weiter. Neben den Workrooms gehören dazu:

  • Horizon Home: Ein virtueller Raum, in dem Nutzer ihr virtuelles Zimmer einrichten, unterschiedliche Anwendungen starten und mit Freunden kommunizieren können. Manche Features sind bereits implementiert, andere befinden sich in der Betatest-Phase. Die Vollversion will Meta im Jahr 2022 veröffentlichen.
  • Horizon Worlds: Eine Plattform, auf der Nutzer ihre eigenen virtuellen Räume und Spiele erstellen können. Der Dienst ist seit Dezember 2021 verfügbar.
  • Horizon Venues: Eine Plattform für Online-Veranstaltungen in der virtuellen Realität. Dieser Dienst steht auch bereits allen Nutzern zur Verfügung.

In Zukunft will Meta aus Horizon eine einzige Plattform mit möglichst vielen Funktionen machen, auf der die Nutzer spielen, arbeiten, kommunizieren, Fernsehserien anschauen und virtuelle Konzerte besuchen können.

5. Entwicklung und Gestaltung

Auch in diesem Bereich wird VR bereits eingesetzt. Wir haben bereits erwähnt, dass Spieler in Online-Multiplayer-Spielen ihre eigenen Inhalte entwickeln können. Allerdings geschieht all das nur in einem individuellen Autoren-Modus und nur innerhalb eines Spiels.

Die Möglichkeiten von VR lassen sich aber auch sehr gut im industriellen Maßstab nutzen, zum Beispiel bei der Gestaltung von Objekten wie Gebäuden, architektonischen Strukturen und großen Maschinen. Bisher gibt es nur wenige konkrete Beispiele. Der erste Prototyp, den wir in diesem Bereich nennen können, ist die Omniverse-Plattform von Nvidia, die wir bereits erwähnt haben.

Das ist eine offene Plattform für die Zusammenarbeit (Entwurf, Modellierung) in einer virtuellen Umgebung in Echtzeit. Omniverse ist für Designer, Ingenieure, Architekten, Künstler und andere Experten gedacht, die ihre Arbeitswerkzeuge und kreativen Bemühungen kombinieren müssen, um an Projekten zusammenzuarbeiten.

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So funktioniert Omniverse

Die Plattform wurde im Januar 2022 nach Abschluss des Betatests an die Börse gebracht. Zu diesem Zeitpunkt wurde Omniverse von etwa 100.000 Entwicklern genutzt.

Auf der Plattform können 3D-Modelle erstellt, vorgefertigte 3D-Szenen aus Bibliotheken verwendet und Daten aus Anwendungen Dritter für die Zusammenarbeit mit weiteren Designern importiert werden.

Es gibt bereits Prototypen des Metaverse in verschiedenen Geschäftsbereichen, nicht nur in der Spieleindustrie. In Zukunft werden weitere virtuelle Plattformen entstehen, deren Funktionen und Möglichkeiten erweitert werden.

Wie schnell werden Prototypen zu einem echten Metaverse?

Derzeit wird die vollständige Entwicklung des Metaverse durch mehrere Faktoren behindert:

  • Begrenzte Rechenkapazitäten der Endnutzergeräte
  • Mangel an einer einheitlichen, dezentralisierten Infrastruktur
  • Begrenzung der Rechenkapazitäten für den Aufbau dieser Infrastruktur
  • Wirtschaftliche und juristische Fragen im Zusammenhang mit der End-to-End-Nutzung von Vermögenswerten und andere Schwierigkeiten

Doch die Technologie wird ständig weiterentwickelt und der Markt für VR Dienste wächst.

Momentan ist es schwierig zu sagen, wann ein echtes Metaverse entstehen wird und ob die Vorhersagen der Ideologen eintreffen werden. Aber alle Trends zeigen, dass wir an der Schwelle zu großen Veränderungen im Internet stehen.

Damit all diese Prognosen wahr werden, braucht man allerdings beeindruckende Rechenkapazitäten. Als erfahrenes IT-Unternehmen wissen wir, dass ein digitales Projekt immer auf einer produktiven IT-Infrastruktur basiert. Eine 3D-Welt kann nicht ohne Computerkapazitäten und -dienste existieren, die ihre Interaktivität und ihren ununterbrochenen Betrieb gewährleisten.

Gcore Cloud-Infrastruktur für das Metaverse

Bei Gcore konzentrieren wir uns darauf, die technologische Basis für zukünftige 3D-Welten zu schaffen.

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Wir entwickeln derzeit eine Cloud-Plattform für das Metaverse, die alle erforderlichen Dienste und Technologien umfasst.

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Struktur der Gcore-Cloud-Plattform für das Metaverse

Wir haben keine 100% fertige Infrastruktur für das Metaverse, aber das Metaverse selbst existiert noch nicht. Die Infrastruktur für 3D-Welten wird sich gemeinsam mit den 3D-Welten selbst entwickeln; neue Technologien und Lösungen werden entstehen.

Wir können jetzt Dienstleistungen anbieten, die Probleme sowohl der bestehenden virtuellen Plattformen als auch der in der Entwicklung befindlichen Metaverse-Prototypen lösen können.

Bedürfnisse des MetaverseGcore-Dienste
  • Große Netzwerkbandbreite für die Übertragung großer Datenmengen und den Austausch von Ressourcen in Echtzeit
  • Geringe Verzögerungen bei der Übermittlung von Videos und anderen Inhalten
Globales Gcore CDN:
  • 75+ Tbit/s Gesamtnetzwerkkapazität
  • durchschnittliche Latenzzeit <30 ms weltweit
  • Edge-Computing für KI und Big Data
  • Cloud-Speicher
  • Ressourcensicherheit und Widerstandsfähigkeit
Technologie-Cloud:
  • Virtuelle Maschinen und Bare-Metal-Server mit GPU und IPU
  • Intel SGX Technologie für sichere Datenverarbeitung
  • Load Balancer und Notfallwiederherstellung
  • Integrierter DDoS-Schutz und WAF
  • KI-Plattform zur Verbesserung des maschinellen Lernens
  • Block- und Objekt-Speicher

Doch das ist nur der Anfang. Wir entwickeln unsere eigenen CDN- und Cloud-Plattformen, um den Anforderungen des zukünftigen Metaverse in vollem Umfang gerecht zu werden.

Zusammenfassung

  1. Das Metaverse ist eine einheitliche virtuelle 3D-Umgebung, die in Echtzeit funktioniert. Es gibt noch kein einheitliches Format, aber viele große Unternehmen bezeichnen es als das Internet der Zukunft.
  2. Der Hauptideologe des Metaverse, Matthew Ball, nennt sieben seiner Hauptprinzipien: Ununterbrochenheit, Bestehen in Echtzeit, keine Beschränkung der Nutzeranzahl, eine funktionierende interne Wirtschaft, Verbindung von realem und virtuellem Leben, Datenkompatibilität für die Anwender und Offenheit für jeden Inhaltshersteller.
  3. Die Ideen der anderen Ideologen und IT-Giganten decken sich teilweise mit denen von Ball, aber jeder hat seine eigene Vorstellung.
  4. Bis ein echtes Metaverse entstehen kann, vergehen noch viele Jahre. Doch es gibt bereits Prototypen. 3D-Welten entwickeln sich nicht nur in Spielen, sondern auch in anderen Bereichen — zum Beispiel in der Fitness-, Mode- und Veranstaltungsbranche.
  5. Damit aus diesen Prototypen ein echtes Metaverse werden kann, ist eine leistungsstarke IT-Infrastruktur erforderlich, die allen Anforderungen des „Internets der Zukunft“ gerecht wird.
  6. Wir bei Gcore können bereits heute Dienstleistungen anbieten, die viele Probleme des zukünftigen Metaverse und bestehender Prototypen lösen.

Unsere Infrastruktur und unsere Dienste sind für den nächsten Schritt der Internetentwicklung bereit. Bauen wir gemeinsam das Metaverse auf. Erzählen Sie uns von Ihren Plänen für die Entwicklung von 3D-Welten, und wir helfen Ihnen bei der Realisierung.

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