Es gibt nicht viele Branchen, deren Anforderungen große Cloud-Provider (in der Regel) nicht erfüllen können. Der Gaming-Sektor jedoch gehört zweifelsohne dazu. Nitrado, ein in der Gaming-Szene bekannter deutscher Spiele-Hoster mit eigener, globaler Infrastruktur, setzt deswegen auf den Cloud-Anbieter Gcore, um seine Expansionspläne umzusetzen.
Hinter der Marke Nitrado steht das Karlsruher Unternehmen marbis GmbH mit weltweit rund 200 Mitarbeitern. Der Provider im Bereich Gameserver-Hosting zählt rund 130 Spiele zu seinem Portfolio - darunter bekannte Namen wie Minecraft. Die Pandemie hat dem Unternehmen – wie auch der gesamten Gaming-Branche – einen unvorhersehbaren Schub verliehen: Laut Statista beliefen sich im Jahr 2021 die weltweiten Umsatzerlöse mit Cloud Gaming auf 1,48 Milliarden US-Dollar. Für das Jahr 2024 wird ein Anstieg auf rund 6,3 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Nitrado nutzte das Wachstum der letzten beiden Jahre für den Ausbau seiner Strukturen und die Erschließung neuer Märkte.
Das Unternehmen hostet seine eigene Gaming-Infrastruktur in Rechenzentren von Drittanbietern und arbeitet eng mit Publishern und Spieleentwicklern zusammen. Damit sichert sich das Unternehmen einen frühen Zugang zur Spieler-Community, die sich für ein gutes Spielerlebnis oftmals eigene, dedizierte Serverleistung mietet. Die von Nitrado betriebene Gaming-Infrastruktur arbeitet mit einer Gesamtleistung von 220.661 GHz und verfügt über 1.233.019 GB RAM Speicherkapazität.
Weltweite Standorte für schnellen Spiele-Traffic
Nitrado ist an zahlreichen Standorten wie Frankfurt, London, Sydney, Singapur und den USA vertreten. Dort werden Tier I und Tier II Rechenzentren (in Kombination mit Internet Exchanges) und direkten Peerings zu den wichtigsten Internet Service Providern der jeweiligen Regionen genutzt. Nitrado stellt damit sicher, dass der Spiele-Traffic immer die kürzeste Route nimmt, um ein möglichst gutes Spielerlebnis mit niedrigem Ping sicherzustellen.
Mit Tokio und São Paulo sind seit Kurzem zwei neue Nitrado-Standorte an den Start gegangen. Dass auch der Sprung auf Kontinente gelang, die sich kulturell und damit in ihren bürokratischen und rechtlichen Strukturen von westlichen Gegebenheiten unterscheiden, verdankt Nitrado dem in Luxemburg ansässigen Cloud- und Edge-Provider Gcore. Das Unternehmen ist auch in Deutschland mit einer GmbH vertreten. Um eine möglichst gute globale Abdeckung zu ermöglichen, unterhält Gcore 150 Präsenzpunkte über fünf Kontinente hinweg, darunter mehr als 15 eigene Cloud-Standorte sowie 25 Rechenzentren mit Servern.
Hohe Anforderungen an Hardware-Performance
Die Krux für Gaming-Anbieter wie Nitrado, deren Videospiele in der Cloud laufen und Multiplayer-Erlebnisse bieten, sind die besonders hohen Anforderungen an die Performance der Hardware, um eine möglichst niedrige Latenzzeit zu gewährleisten. Deshalb arbeitet das Unternehmen in der Regel mit eigenen Serverlösungen und speziell ausgestatteten Rechenzentren zusammen. Die große Herausforderung für Spiele-Hoster liegt in der Abfederung von starken Schwankungen, die mit der Saisonalität des Spielerverhaltens einhergeht: In den Wintermonaten steigt die Nachfrage im Schnitt um 20%, wenige Monate später flaut sie wieder ab. Ähnliche Spitzen sind auch innerhalb von 24 Stunden gegeben und müssen ausgeglichen werden, um ein nahtloses Gaming-Erlebnis mit minimaler Latenz zu gewährleisten.
Ein weiterer Grund für die hohen Anforderungen im Gaming-Markt ist die Tatsache, dass Videospiele in der Regel nicht optimal programmiert sind. Wird die Last auf mehrere Prozessoren verteilt, ist das Spielerlebnis unbefriedigend. Nitrado konfiguriert seine Hardware selbst und setzt High Performance Server Modelle wie Intel® Xeon® E-2388G und Gold® 6348 ein. Diese bieten auch bei hoher Last stabile und hohe Taktraten.
Robuste und skalierbare Basis für globales Wachstum
Um sein Online-Geschäft auszuweiten und den weltweiten Ausbau seiner Hosting-Angebote voranzubringen, hat Nitrado von seinem Cloud-Provider nun auch Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur an den Standorten Tokio und São Paulo erhalten. Gcore übernahm das gesamte Projektmanagement rund um Kommunikation und Logistik (Import und Aufstellen der Server, Verträge mit lokalen Providern) und sorgte für einen schnellen und reibungslosen Einstieg von Nitrado in den südamerikanischen und japanischen Gamehosting-Markt. Vor allem in São Paulo war dies von großem Vorteil, denn dort gestalteten sich die Umstände schwieriger, da erforderliche Genehmigungen nur mit großem bürokratischem Aufwand zu bekommen sind. Doch mit Gcore konnte eine enorme Zeit- und Ressourcenersparnis realisiert werden.
Die Performance der Hardware sowie das deutlich bessere Preis-Leistungs-Verhältnis von Gcore ist der Hauptgrund, weshalb wir unsere Infrastruktur nicht bei einem der Hyperscaler anmieten.
Marcel Bößendörfer
Geschäftsführer von NitradoZur Projektabwicklung kommen weitere Dienstleistungen hinzu, die Nitrado als Komplettpaket von Gcore bezieht:
- Bare Metal Services: Damit werden extreme Lastspitzen abgefedert bzw. kurzfristig skaliert. Bare Metal Server sind sicherer als Cloud-Lösungen, da die Ressourcen nicht mit anderen Kunden geteilt werden.
- P-Transit an allen Standorten: Gcore verfügt über die direkte Anbindung an lokale Tier I und II Internet-Provider mit hohen Bandbreiten in den jeweiligen Ländern. Zudem steht der Cloud-Provider auch als primäre Internetanbindung zur Verfügung, um sicherzustellen, dass der Spiele-Traffic immer die kürzeste Route nimmt und den Kunden damit ein gutes Gaming-Erlebnis ermöglicht.
- Colocation: Anmietung von Flächen in Rechenzentren, inkl. der notwendigen Infrastruktur wie Server-Kühlung, Security und Support für die eigenen Server.
„Mit Gcore ist es uns gelungen, unsere weltweite Expansion zu standardisieren und Regionen abzudecken, in denen es sehr schwer gewesen wäre, im Alleingang Fuß zu fassen“, so Marcel Bößendörfer. „Der Cloud-Provider verfügt über die für uns notwendige Expertise bei niedrigen Latenzzeiten und hoher Server-Performance. Zudem kennt er die Bedürfnisse, die Gamehoster beim weltweiten Ausbau ihres Online-Geschäftes haben und verfügt über die notwendigen Strukturen für die Umsetzung vor Ort.“